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Zu Gast in den Pyrenäen - Sommer 2007
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Nach ausgiebigen erkunden aller französischen Geländesackgassen direkt hinter dem Grenzübergang am Port de Larrau mit den üblichen PKW - Begegnungen, sehenswerten kleine Kirchen und einer kurvenreichen Fahrt hinab ins Tal gelangen wir ans langgestreckte angebliche Ende der Welt in St. Engrace. Der Zeltplatz am Flüsschen bietet eine gute Ausgangsbasis zu Erkundung der naheliegenden Schluchten.

 

Die Gorges de Kakuetta ist touristisch voll erschlossen und dementsprechend frequentiert. Am Ende warten ein Wasserfall und eine kleine Höhle (Taschenlampe schadet nicht) auf Erkundung.

In der etwas weiter oberhalb liegende Gorges d' Ehujarre stehen die Felsen weiter auseinander, aber der Weg ist einsamer und romantisch zugewachsen. In der feuchteren Jahreszeit ist hier Bachhüpfen angesagt, aber jetzt im Spätsommer führt das Flüsschen nur abschnittsweise Wasser.

Die kleinen Straßen rund um St. Engrace bieten sich zu einer Rundtour nach Spanien an. Wir fanden zwar schöne Pisten in die Berge und auch eine Schachtanlage, aber leider keinen legalen Weg über die Berge. Also ging es auf der kleine Straße weiter in Richtung Skigebiet und Grenze. Nach dem Blick in die Tiefe einer Höhle kurz hinter dem Grenzkamm schauen wir bei der Dolme bei Eremita de Arrako vorbei. Das Hünengrab aus großen Steinen wirkt zwar gegenüber modernen Bauten klein, trotzdem ist es erstaunlich was unsere Vorfahren mit einfachsten Mittel zur Ehre ihrer Toten gebaut haben. Mit immer leerer werdendem Tank rollen wir in Isaba ein. Der kleine Ort lädt zu einem Stadtbummel ein und unsere Mägen füllen wir mit leckerem Bocadillos, nur die einzige Tankstelle im Ort geschlossen. Etwas weiter bergab, in Urzainki, können wir auch diesen Versorgungsengpass lösen. Es lohnt sich in Spanien zu tanken, 1,06 € für den Liter Normal sind ein Angebot.

Auf dem weiteren Verlauf unserer Rundtour biegen wir bei N 42.52.803, W 000.55. 923 vom Asphalt ab. Eine Schotterpiste führt uns zuerst zu einer bizarren Kunstausstellung von Zivilisationsgegenständen. Vorbei an idyllischen Rastplätzen am Flüsschen zieht sich die Piste das Tal hinauf. Nach ein paar Kilometern ist auf rund 1500 m Höhe Ende am Portillo de Lapatia. Eine Wasserauffangbecken und umfangreiche Erdarbeiten zeugen von der Arbeit der „Bergbauer“. Auf dem Rückweg zur Straße sollte man bei N 42.56.812, W 000.54.438 nicht den Abzweig nach rechts zu einer weiteren „Endegeländewendestelle“ verpassen. Der Anblick der Berge und der halbwilden Pferde wirken fast wie aus einem kitschigen Heimatfilm, das abgestürzte Pferd von der Rauheit der Berge.

Im weiteren Verlauf kehren wir über die schon bekannte Straße zum Port de Larrau zurück nach Frankreich. Am Vortag haben wir den Platz für „unseren Cache“ ausgekundschaftet und wollen ihn heute verstecken. Auf Achse ist unsere Offroad – Box“ schnell versenkt. Hier und da ist die Beschreibung unseres Cache GC15C6C offiziell zu finden. Wenn Ihr in der Nähe seit und ihn findet - bitte pflegt ihn ein wenig, denn so schnell kommen wir nicht wieder dort vorbei.

Offroadbox ( N 42° 59.276' W 000° 57.539' )
Nicht weit entfernt von der berühmten Gorges d' Holzarte befindet sich der Cache an einem kleinen stillen Stausee. Der Zugang erfolgt allerdings von der entgegengesetzten Seite vom Col de Erroymendi, der sich auch als Parkplatz anbietet (N 42.59.85, W 000.59.12). Von hier sind es rund 5 km.
Der Weg führt talwärts vorbei am Alternativparkplatz für robustere Fahrzeuge (N 42.59.30, W 000.58.22) und führt zu den Zielkoordinaten.
Der Cache ist einfach ohne Klettern zu erreichen und es ist auch ausreichend Platz zum Umdrehen ;o)

Die Gorges d ‚ Holzarte mit ihrer freischwebenden Hängebrücke schaffen wir wegen einsetzender Dämmerung nicht mehr und das etwas lieblose Essen im Restaurant davor hätten wir uns trotz der klasse Endurobilder von Dakar – Helden auch sparen können. Aber der Bauch ist voll und wir können beruhigt zum Zeltplatz Ibaria zurückkehren.

Ein feiner Nieselregen stört unser gemütliches Frühstück. Aber wir wollen sowieso weiter Richtung in die Sonne nach Spanien. Ein kurzer Abstecher nach Pau lohnt sich um ein wenig Zivilisation zu schnuppern, aber eigentlich mehr wegen der Kirche und dem Chateau. Der vielbeschworenen beste Blick auf die Pyrenäen verbirgt sich irgendwo hinter den dichten Wolken.

Unser Ziel ist der im Offroad – Sonderheft Pyrenäen empfohlenen Zeltplatz „Urrobi“. Der Platz ist gut eingerichtet, aber nicht deutlich besser oder schlechter als andere. Für uns kein echter Vorteil – Holland ist eindeutig in der Überzahl. Nach einem kurzen Abstecher zu den Pilgern in Orreaga Roncesvalles verschwinden wir im warmen Schlafsack.

Hinter dem Zeltplatz erhebt sich imposant der Pena de Oroel. Laut unserer Landkarte im Maßstab 1: 50.000 (Pyrenees Nr. 24 gavarnie – ordesa,) soll ein Weg in die Richtung führen, allerdings scheint es wirklich nur ein Wanderweg zu sein bzw. die einzige brauchbare Variante war mit einer Kette versperrt. So probieren wir es von Borbos und Ulle und werden mit ein paar schmalen, nicht anspruchslosen Pfaden und ein einigen Kratzern mehr im Lack verwöhnt, finden aber keinen Durchgang. Na und – die kleinen spanischen Straßen sind ja auch nicht sooo schlecht.

Das Kloster San Juan de la Pena klebt unter einem kleinen Felsvorsprung. Das alte Kloster liegt unterhalb des wie eine Kaserne wirkenden neuen Klosters. An dem neuen Kloster wird auch geparkt, ein halbstündiger Fußweg oder Busse führen zum eigentlichen Ziel. Das ehemalige politische Zentrum Aragons wurde um das 10. Jahrhundert erbaut und bietet einen kleinen interessanten Rundgang. Als besonderes Schmankerl findet man hier sogar völlig problemlos den „Heiligen Gral“ – wenn man zur richtigen Zeit da ist. Wir hatten Glück und waren gegen 13:00 Uhr vor Ort, denn ab 14:00 wirkt das Kloster "dank" Siesta wie ausgestorben.

Über Jaca fahren wir Richtung Grenze und wollen die Höhle „Guita de Guixas“ besichtigen. Aber noch ist Siesta und wir brauchen Plan B. Plan B liegt uns gut, denn auf einer Schotterpiste fahren wir von der Höhle den Berg hinauf zur Fontaine de Cuesta. Die Wanderkarte verheißt zwar eine Rundtour zurück zum Ort, aber irgendwann wird der Weg wieder zu schmal und wir kehren zurück (nur gut das unser Vitara so klein ist, mit 'nem langen Landy hätten wir bei manchen Wendestelle eher die Segel streichen müssen oder würden noch heute kurbeln….). OK – wir haben es verstanden, was auf unserer Landkarte nur eine „Pista“ ist, eignet sich nur für Zwei- und Vierbeiner und Zweiräder.

Neben der obligatorischen Kirche stellt in Jaca die Zitadelle mit den brünftigen Hirschen einen Attraktion dar. Auch der Outdoorfreund kommt auf seinen Kosten – mehrere Läden buhlen um die Gunst des Kunden. Auch wir schlagen bei einem Winterschlafsack zu – meine dünne Sommerhülle war bei Nachttemperaturen um 8°C ein eindeutiger Fall von „Unterausrüstung“. Als Alternative zu den Spezialisten in der Stadt gibt es auch noch ein Einkaufszentrum an der Ortsumgehung.

Am nächsten Tag steht kein Wölkchen über den Bergen. Also ab Richtung Frankreich. Bei Etsaut wartet der in den Fels gehauene Holzfällerpfad „Chemin de la Mature“ auf uns. Von dem Pfad hat man einen schönen Blick auf das Fort du Portalet. Eigentlich hatten wir gehofft auch diesen alten Verteidigungsposten besichtigen zu können, aber ein dickes Tor und Eisensperren vereiteln den interssanten Eintritt. Dafür gönnen wir uns die Wanderung über den Holfällerpfad zum Col de Jarra zurück nach Etsaut. dabei stellen wir fest, dass auch es auch in der Vergangenheit sowas wie Geocaching gab.

In diesem Teil der Pyrenäen wohnt wie versprochen der Petz, auch wenn wir ihn nur im Tierpark Borce zu Gesicht bekommen. Die Gehege sind weitläufig angelegt und das Besichtigen der Tiere, der Rentnertourigruppen und einer Ziege mit klapprigen Gehörn ganz nett.

Das Valle des Aspe/ Valle de Canfran ist bekannt für seine Eisenbahnstrecke von Spanien nach Frankreich. Oder besser gesagt war bekannt. Nach langen Anstrengungen wurde die Bahn 1928 eröffnet, erreichte aber nie die gewünschte Bedeutung. In den 70'er Jahren gab es Probleme mit einer Brücke auf der französischen Seite und der Teil wurde durch die SNCF stillgelegt. Alte Tunnel und viele Brücken zeugen von den besseren Zeiten des Schienenstranges und laden in Frankreich zum Erkunden ein. Im Stillen hatten wir gehofft mit dem Auto durch die Tunnel fahren zu können, aber dort wo wir geschaut hatten, lagen die Schienen noch. Vom stillgelegten Bahnhof Urdos durchwandern wir den Tunnel von 1921/22 und fühlen uns in der Dunkelheit mit unseren Lampen wie kleine Entdecker. Der Zustand der Bahnanlage ist bis auf den Zahn der Zeit noch gut, Vandalismus scheint hier glücklicherweise noch kein Problem zu sein. Als schönes Souvenir liegt im Tunnel eine lose alte Schienenschraube rum, die jetzt einen Ehrenplatz hat (neben der Schieneschraube vom Ghan aus Australien…).

Die Station Canfrance Estacion auf spanischer Seite ist ein monumentaler Bahnhofsbau. Seit der Stilllegung endete hier nur noch eine Regionalbahn und der eigentliche Bahnhof fiel in den Dämmerschlaf. Der Bau war so interessant, dass es hierzu sogar ein Kunstprojekt gibt: www.canfranc.de. Doch der Dämmerschlaf scheint vorbei zu sein, Gerüste und ein großes Plakat kündigen die Renovierung an. Nach dem Ablaufen der alten Bahnhofsanlagen und dem Inspizieren der alten Wagen wollen wir in den rund 8 km langen Eisenbahntunnel du Somport fahren. Hier liegen zwar keine Gleise, aber nach ein paar Metern versperrt ein großes Tor die Weiterfahrt. So spüren wir nur die Kälte aus dem Berg und machen uns unverrichteter Dinge auf den Rückweg.

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