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Zu Gast in den Pyrenäen - Sommer 2007
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Westlichen Pyrenäen

Harz, Karpaten, Alpen und süd(ost)europäische Berge hatten wir schon, wie wäre es denn mal mit den Pyrenäen? Ende August 2007 packen wir unseren Vitara voll und machen uns auf den Weg Richtung Iberische Halbinsel. Da wir 3 Wochen Zeit haben, wählen wir nur im hektischen Deutschland den schnellen Weg über die Autobahn. Ab Saarbrücken lassen wir uns von Garmins „Questchen“ nach Frankreich in Richtung Troyes führen. Die Landstraßen sind meist gut ausgebaut und wenig befahren, mit unserem Reisetempo von rund 90 km/h passen wir hier perfekt her. In Dienville in der Nähe des Lac Amnace finden wir einen ruhigen Zeltplatz an einem kleinen Flüsschen. Am nahegelegenen See treffen sich die Yacht- und Motorskibesitzer, aber der große Rummel der Saison scheint vorbei zu sein.
Über Limoges und Brive La – Gaillarde fahren wir unserem nächstes Etappenziel in Gluges an der Dordogne entgegen. Na gut – am Morgen haben wir noch nicht gewusst bis genau hierher zu kommen. Vom Zeltplatz am Fluss aus bietet sich die in der Nähe liegende Kirche an der Felswand zu einer Besichtigung an. Am späten Abend erkunden wir den kleinen Friedhof mit der Kirche. Unter dem Dachsims sind verschiedene Tier und Menschenabbilder als Dachschmuck zu bewundern. Im Dunklen und bei der Bewachung durch „Buffo Buffo“ wirkt die kleine Kapelle richtig spektakulär. Leider ist das teilweise in den Fels gehauene Innere nicht mehr zu besichtigen.
 

Jetzt beginnt der richtige Urlaub, denn nun führt uns der kleinen Kasten an der Windschutzscheibe nicht mehr auf dem schnellsten, sondern auf dem kürzesten Weg auf kleinsten Sträßchen Richtung Zielgebiet. Die verheißungsvolle grüne Fläche hinter Villeneuve im Michelin Atlas 1: 200.000 entpuppt sich schon bald als endlose, teils lichte Kiefernwälder. Nicht nur das es hier kaum Erhebungen gibt, praktisch jeder potentielle Weg ist gesperrt oder mit einem Verbotsschild versehen. Sicherlich liegt ein gewichtiger Grund in der Waldbrandgefahr, von der auch scheinbar vor nicht allzu langer Zeit abgebrannte Flächen zeugen.

Nach rund 1800 km treffen wir am Fuße der Pyrenäen in St. Jean Pied de Port ein. Der kleine Ort ist Teil des Jakobsweges und dürfte spätestens seit Hape Kerkelings Bestseller bekannter geworden sein. Viele berucksackte Pilgerer prägen das Stadtbild, welche am Abend bestens an den Badelatschen an den Füßen zu erkennen sind. Der städtische Campingplatz liegt optimal in Zentrumsnähe, ist vernünftig ausgestattet und sehr preiswert. Von hier stürzen wir uns über die weltberühmte Brücke durch die wenigen Gässchen des Ortes. Nach einem ausgiebigen Abendessen im Lizarra Ostatna bummeln wir an den auf ihren Pilgerpass und die Übernachtung wartenden Pilgern vorbei zur Zitadelle. Der Bau aus dem 17. Jahrhundert kann leider nur von außen besichtigt werden, aber ein Blick auf den Ort und die Berge macht Lust auf die kommenden Urlaubstage.

Von nun an machen wir uns auf die Suche nach 4WD – Tracks und einsame Landschaften. Unsere ersten Bemühungen in Richtung spanischer Grenze führen uns zwar vorbei an Steinböcken (oder Gemsen?) auf Bergspitzen und stellenweise im Nebel über den Jakobsweg, aber die „unsurfaced roads“ enden im Regelfall in einer Sackgasse. Viele Wege sind bereits asphaltiert oder gesperrt, aber mit ein wenig Geduld gelangen wir auf kleinen Pfaden Richtung Spanien. Auf der anderen Seite der Berge fällt auf dem Weg Richtung Orbaitzeta die ehemalige königliche Waffenfabrik am Wegsrand auf.

Nachdem wir uns die Landkarte „Roncesvalles – Roncal“ (1:40.000, Verlag Carlos Pirineo) gekauft haben, stellen wir schnell fest, dass sich seit dem Ausgabedatum 1999 einiges verändert hat. Die tadellose Picknick- und Naturcampingstelle Larrau Auzoa (N 43.00.074, W 001.12.564) ist nicht eingezeichnet, aber auch nicht, das die Wege zum Stausee „Embalse de Irabiake“ asphaltiert oder gesperrt sind. Nach drei Sackgassen (einmal bei einem sehr freundlichen älteren baskischen Hirten) und einer kernigen Tour auf dem GR 11 fahren wir Richtung Osten. Oberhalb der Fabricia Orbaitzeta (ja – die ehemalige Waffenfabrik) geht links der GR 11 durch das Txangoaka – Tal und bietet nach leichtem Anfang eine angenehme, teils steinige 4 WD – L – Tour. An einer Stelle ist die Fahrspur auf Suzukibreite abgerutscht, aber dank der tiefhängenden Wolken braucht man sich das Elend in der Tiefe nicht anschauen…

Unser Ziel ist der im Offroad – Sonderheft Pyrenäen empfohlenen Zeltplatz „Urrobi“. Der Platz ist gut eingerichtet, aber nicht deutlich besser oder schlechter als andere. Für uns kein echter Vorteil – Holland ist eindeutig in der Überzahl. Nach einem kurzen Abstecher zu den Pilgern in Orreaga Roncesvalles verschwinden wir im warmen Schlafsack.

Querfeld- oder waldein soll es am nächsten Tag nach Lumbier gehen. Nachdem wir von Abaurregaina alle potentiellen Wege als Sackgasse geoutet haben (und verlassene Gehöfte, einsame Weiden und interessante Viehtore gefunden haben), wählen wir den Weg mit dem Sackgassenschild und sind …. richtig. Die Piste durch den Wald erinnert mit den blühenden Krokussen und den beweideten Hängen an Rumänien und führt uns bis nach Ayechu (in anderen Karten Aietxu).

Auf schnöden Straßen fahren wir zum Aussichtspunkt über der Foz d`Arbayun und können eine Vielzahl von Gänsegeiern aus der Nähe beobachten. Die größte Schlucht Navarras ist bis zu 400 m tief und 6 km lang. Ein Durchwandern ist nicht möglich, aber von der Plattform kann man völlig ohne Anstrengung das Spiel der Vögel in der Thermik bewundern.

Hinter Lumbier wartet die Foz de Lumbier auf etwas körperliche Betätigung. Von dem kleinen kostenpflichtigen Parkplatz führt ein Rundwanderweg zuerst in das Hinterland oberhalb der Schlucht. Nach dem Weg durch die Sträucher geht es wieder hinunter zum Fluss und auf einer alten zum Wanderweg umgebauten Bahntrasse durch einen Tunnel in die eigentliche Schlucht. Die lassen sich es gut gehen und von uns Touris nicht stören.

Der Rückweg zum Zeltplatz über Aoiz zeigt, dass sich seit 1999 viel verändert hat. Wo auf unserer Karte noch tiefe Täler zu sehen sind, ist heute der Embalse de Itoiz angestaut. Wir finden zwar nicht den Durchgang nach Abaurregaina, denn ein paar Wege enden im Nichts oder werden gerade frisch planiert, aber für 'ne Stunde Genussoffroaden reicht es. Am lustigsten sind die Jugendlichen in Arizcuren, die bei der Abfahrt mangels Bodenfreiheit vor jeder Bodenwelle aus ihren Renault aussteigen müssen.

Querfeldein geht es am nächsten Tag zurück nach Frankreich. Ab Hiriberri haben wir unseren Weg über Schotterstraßen und durch Wiese und Wald in einem kleinen Roadbook dokumentiert. Vor allem auf dem ersten Wegabschnitt sind uns ein paar MTB'ler entgegengeradelt – also ist ein wenig Obacht gefragt. Wenn nicht anders aufgeführt immer links Richtung Berg halten. Zum Zeitpunkt unseres Urlaubs (2007) waren die Wege frei befahrbar.
N 42.56.792, W 001.13.701 Start in Hiriberri
N 42.56.723, W 001.11.991 Links abbiegen  
N 42.56.961, W 001.10.104 Leicht rechts bergab – nichts für Breite Autos oder Lackfetischisten, bei Nässe mit kleinen Bachdurchfahrten
N 42.56.540, W 001.09.151 Rechts auf Hauptweg  
N 42.54.306, W 001.10.118 Rast- und Naturcampingstelle mit angestautem Flüsschen, zum Zeitpunkt unseres Besuches schön leer  
N 42.54.115, W 001.10.370 Links auf Straße Na 140  
     
N 42.53.793, W 001.09.875 Links abbiegen von Straße Na 140  
N 42.54.606, W 001.08.869 Beginn Waldweg  
N 42.54.621, W 001.07.852 An der Weide rechts halten in Richtung dieser Koordinaten, auf dem folgenden Stück kann es eng und schlammig werden
N 42.54.934, W 001.07.465 Haus mit Tor  
N 42.54.940, W 001.07.351 Rechts halten, dann immer Hauptweg folgen  
N 42.53.431, W 001.05.92 Ende Teil 2, zurück auf Hauptstraße in Ezcaroz  
Von hier geht's weiter nach Frankreich zu unserem Cache GC15C6 in der Nähe des Col de Erroymendi.

Bei uns lief beim Scouten im ersten Teil nicht alles perfekt, an einer Bauernhütte (N 42.56.729, W 001.08.853) saßen wir satt mit dem Bauch auf und mussten, unter Aufsicht einer Rinderherde erst das Auto anlupfen und unterfüttern, damit es weitergeht, und dann den Unterfahrschutz wieder richten. Aber der Teil der Strecke steht nicht im Roadbook….

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