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Sonne, Wind und schwarze Steine - Lanzarote April 2007
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Im Herzen der Mondlandschaft

Unweit von La Santa liegt direkt am Meer ein weiterer erloschener Vulkan. Bei der kleinen und natürlich windigen Wanderung um den Montana Bermeja finden wir nicht nur faszinierende Gesteinsformationen, sondern auch eine Art Grotte für Aussteiger. Die Bewohner sind gerade nicht zu Hause, aber ein paar Wasserflaschen und eine Feuerstelle zeugen von einer Nutzung. Auch hierher verirren sich einzelne Sportler von der Urbanizacion La Santa Sport und sind verblüfft hier ein paar Wanderer, also sich eher langsam bewegende Leute, zu treffen. Nach der Bewegung auf zwei Beinen geht es weiter in 4WD L. Über spitze Steine kriechen wir durch ein Gesteinsfeld zum Plaja del Sol und finden uns irgendwann nach ein paar Kilometer Asphalt und einer Erdpiste durch ein gewaltiges Lavafeld am Playa de la Madera wieder. Der romantische Sonnenuntergang klappt zwar wegen vieler Wolken nicht ganz, aber ideal wäre der Platz schon. Nur ganz einsam ist es hier nicht, denn Angler mit Badelatschen, großen Kühltaschen und noch viel größeren Angeln versuchen zwischen den spitzen Steinen den besten Platz zum Fischen zu finden.

Von der Hauptpiste zum Playa de la Madera biegt nach links ein schmaler Feldweg ab und führt uns an einem anderen Tag zur Wanderung auf die Caldera Blanca (Rother Nr. 17). Ganz selten für Lanzarote können wir hier ein paar Ziegen in freier Wildbahn sehen. Die Aussicht vom Kraterrand ist beeindruckend, aber der starke Wind vermasselt ein wenig den vollendeten Genuss. Wieder am Fuße des Kraters angekommen, erkunden wir noch ein wenig die nähere Umgebung. In einem kleinen Lapilli – Steinbruch hat ein Künstler seine Phantasie verewigt. Dem geneigten Reisenden, der die Figur wieder findet und mir ein Foto davon sendet, gebe ich bei passender Gelegenheit ein Bierchen aus…

Das basaltische Lapilli eignet sich nicht nur als Basis für künstlerische Aktivitäten, sondern stellt eine Basis für die lanzarotische Landwirtschaft dar. Das poröse Gestein als Überbleibsel der vulkanischen Aktivitäten wird im Trockenfeldbau über die Pflanzen gedeckt, speichert einerseits die Feuchtigkeit und schützt gleichzeitig die Erde vor der starken Sonneneinstrahlung. An vielen Stellen wird dieser Trockenfeldbau betrieben, vor allem der Weinanbau scheint ein einträgliches Geschäft zu sein.

Etwas weiter vorne auf dem Weg zur Caldera Blanca und vor den neuen Gebäuden stehen die verlassenen Gebäude der alte Casa del Islote. Die Steinhütten wirken bei tiefstehender Sonne ein wenig schaurig, aber sicher stammen die herumliegenden Knochen nur von unvorsichtigen Ziegen ….

Parallel zur Grenze des Timanfaya Nationalparks rumpeln wir auf rauer Piste zurück zur LZ 67. Die gesamte Landschaft ist von den Vulkanausbrüchen im 18. Jahrhundert geprägt und erinnert ein wenig an Bilder vom Mond. Mit ein wenig Fantasie kann man in dem wild zerklüfteten Gestein die verschiedensten Figuren entdecken. Und wem das nicht reicht, den begrüßt „El Diablo“ mit einem Verbotsschild!

Am Kassenhäuschen des Eingangs zur „Ruta de los Volcanes“ im Timanfaya Nationalpark begrüßt uns erneut der eiserne „El Diablo“. Genauer gesagt begrüßt uns der Teufel schon zum zweiten Mal, denn beim ersten Mal hatten wir die Öffnungszeiten nicht eingehalten. Nach der kurzen Fahrt mit eigenem Auto zum Besucherparkplatz am Restaurant El Diablo bekommen wir von den freundlichen Mitarbeitern des Nationalparks zuerst die Naturgewalt der vor rund 200 Jahren ausgebrochenen Erdgewalt demonstriert. Sei es das Anbrennen von Kamelgras am Gestein oder das Erzeugen von Minigeysiren, spektakulär ist das. Ganz praktisch ist der Grill neben dem Restaurant: In 6 m Tiefe herrschen 400° und damit wird ein perfekter, aber unhandlicher Naturgrill beheizt. Die empfindliche Landschaft des Nationalparks kann nur noch mittels Bus befahren werden. Auf einer abenteuerlichen Straße geht es durch die Vulkanfelder vorbei an alten Kratern, vulkanischen Bomben und erstarrter Lava. Sicher ist alles stramm touristisch durchorganisiert, aber sehenswert. Um noch mehr über den Vulkanismus zu erfahren, empfiehlt sich noch ein Abstecher zum Besucherzentrum Mancha Blana.

Eine Alternative ist ein Dromedarausflug am Rande des Nationalparks. Die Tiere machen einen gepflegten Eindruck und scheinen wirklich auf Gäste zu warten. Am Abend machen sie sich auf den Heimweg nach Yaiza. Mit ein wenig Glück kann man auf den Hängen der Berge des Nationalparks auch ein paar Kaninchen beobachten – die kleinen Flitzer haben richtige Highways in den Boden gearbeitet.
 

Eine weitere bekannte Sehenswürdigkeit ist die Lagune „El Golfo“. Die beste Aussicht auf den grünen See hat man nach kurzem Fußmarsch von dem Parkplatz vom gleichnamigen Fischerdorf. Dass der See vor langer Zeit mal in der Mitte eines Vulkankrates gelegen haben soll, kann man heute kaum noch glauben. Das Meer hat die eine Seite des Kraters fast vollständig abgetragen, nur noch einige wenige bizarre geformte Felsen sind übriggeblieben. Die grüne Farbe des Sees wird durch Algen verursacht, allerdings kann man sich „dank Absperrung“ nicht direkt von deren Vorhandensein überzeugen. Der konstante Wasserstand wird übrigens durch nachsickerndes Meerwasser gewährleistet. Die vielen Touristenbusse sollten einen nicht davon abhalten auch die andere Seite des Sees (vom zweiten Parkplatz) aus zu besichtigen. Mit ein wenig Glück findet man am Strand den in normales Gestein eingebundenen hellgrünen Olivinstein. Da man ihn aber offiziell nicht mitnehmen darf, kann man sich lieber einen für kleines Geld auf den Verkaufstischen kaufen….

Von der Lagune aus führt die Straße zur Cuvea Los Hervideros, ein paar durch Stege von oben zu besichtigende Meeresgrotten, die sich durch die Wirkung der Meeresbrandung aus dem Lavagestein herausgebildet haben. Bei normalem Wellengang spritz die Gischt schon hoch, bei richtig Sturm müssen sich wohl meterhohe Geysire bilden

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