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Isabena und danach Meer

Der Standortwechsel nach Isabena ist eigentlich quer durch das Hocharagon geplant. Der Start von Nocito klappt noch gut 4x4 like und auch der Weg von der A 1604 über Gillue nach Ores entspricht unseren Vorstellungen. Nach Asin de Broto oder Fiscal die Sierra del Garladon das Gebirge zu queren klappt nicht – die Straße ist noch im Bau und für alles andere sind wir zwei Räder zu breit. Die auf den Karten eingezeichneten Wege sind entweder gesperrt (z.B. von Olivan) oder noch nicht fertig (z.B. von Yebra de Bosa). So bleibt nur die exzellente Moppedstraße über Broto – da muss sich die Verzurrung unseres Gepäcks horizontal statt vertikal bewähren….
Unterhalb der N 260 wollen wir noch ein wenig die vielgerühmten verlassenen Dörfer besichtigen. Aber Janovas ist schon lange kein Geheimtipp mehr und wird heute – es ist Sonntag – regelrecht belagert. Auch sonst touristisch gut aufbereitet bietet eher eine lange kernige Wasserdurchfahrt bei Lacort (noch mal für ein Foto wollten wir es nicht riskieren) die erhofften Genüsse.
Auf der Straße über Campo finden wir erst bei Egea wieder einen stilechten 4WD – Pass. Der von vielen offroadbegeisterten Pyrenäenreisenden empfohlenen Zeltplatz Isabena liegt hinter Puebla de Roda in Richtung Pyrenäenhauptkamm und ist besten ausgestattet (und wem's hilft – man spricht deutsch).
Die rund 5 km zum Örtchen Roda de Isabena kann man problemlos erlaufen, auch wenn ein Großteil der Strecke an der Straße entlangführt. Die verwinkelten Häuser und die Kirche mit Kreuzgang lohnen einen Abstecher, nur leider können wir den Sarkophag im Inneren nicht besichtigen. Das an die Kirche anschließende Restaurant bietet ein wahrlich ehrwürdiges Ambiente und eine leckere Küche.
Zurück am Zeltplatz ist basteln an der „Reisschüssel“ angesagt. Seit ein paar Tagen klappert der Motor bei Leerlaufdrehzahl, aber leider ist die Ursache nicht der schon länger trocken laufende Klimakompressor. OK, dann wird es wohl doch die eigentlich wartungsfreie Steuerkette sein – mit Bordmittel ist nichts zu machen, dann wenigstens eine kleine Offroadtour. Vom Zeltplatz starten wir nach rechts und nach rund 5 km biegen wir vor der Brücke über die Isabena (um genau zu sein vor der Puente de la Colomina) wieder rechts ab, folgen dem kleinen Sträßchen Richtung Guel und Mazana. Auf den Wanderwegen der Karte „Mapa Excursionista 1:40.000, Nr 13, Turbon y Sierra de Sis“ (gibt's an der Rezeption des Zeltplatzes!) kurven wir zur Armita de las Rocas. Die etwas unterhalb liegenden, in der Karte als Höhle verzeichneten Felsunterstände kennen nicht mal die hiesigen Bauarbeiter, die natürlich auch hier im entlegensten Zipfel kräftig am wirken sind.
Wieder unten bei den „Douzern“ folgen wir den Pfaden/ Sträßchen zur Burg „Castillo des Fantova“. Ein Großteil der Strecke ist leider schon asphaltiert, aber das Ziel lohnt. Wir besichtigen die restaurierte Burg, inspizieren die Sternwarte „Galaktika 360“ und lassen den Blick über das Land schweifen. Auf dem gegenüberliegenden Berg lockt das verlassene Dorf „Erdao“. Da wir aber den richtigen Abzweig nach links unten verpassen, kurven wir auf der mitunter rauen Piste nach oben und erreichen – wer hätte das gedacht – in der einsetzenden Abenddämmerung eine wunderschöne Endegeländewendestelle. Also zurück auf Los, noch ein paar „edle“ Schlammspritzer einsammeln und mit dem Straßennavi auf teilweise lustigen 4x4 Wegen (manchmal ist eine alte Navisoftware auch von Vorteil – parallel verlief die neue Straße) als quasi Nachtetappe zurück zum Zeltplatz.
Nachts wird es jetzt schon echt frostig – da hätten wir auch nach Lettland fahren können. Also mal wieder Plan B und ab nach Süden ans Mittelmeer. Doch vorher müssen wir noch ein letztes Mal das Offroadrevier um Isabena erkunden. Am letzten Kreuz vor dem Parkplatz in Roda de Isabena führt rechts ein Weg zum Pilaret de San Antoni mit schönem Ausblick übers Tal. Wieder zurück am Kreuz wählen wir den Weg nach unten und fühlen uns trotz nach unten bald ganz oben. Der Weg nach Paraduna ist ein wenig anspruchsvoller als eine Schotterautobahn und macht richtig Laune.
Hinter Merli steigen wir in die schon bekannte Schotterpiste über den Berg ein und machen noch die obligatorischen Fotos am dahinvegetierenden Santana – Landy. Auf schnödem, aber schön kurvigem Asphalt, geht's dann weiter nach Llerp. Wir wollen die in der Karte eingezeichnete alte Mine „La Mina“ finden, fahren aber zuerst zur Berghütte „La Margalida“. Hier könnte man – zumindest in der Nebensaison - perfekt „wild“ übernachten und zur Not gibt es auch eine unbewirtschaftete Hütte. Zwei ältere Pilzsammler mit gefühltem noch älteren SJ fragen wir nach den Resten des Bergbaus. Trotz der üblichen sprachlichen Barrieren – englisch und erst recht deutsch sind hier nicht die Weltsprache und unser spanisch ist weniger denn rudimänter – machen sie uns klar, was wir bald mit eigenen Augen sehen. Die letzten Meter des Weges zur Mine sind verschüttet und nicht mehr befahrbar und auch das eventuelle Mundloch (falls es nicht nur ein schnöder Steinbruch war) ist komplett von einem Bergrutsch überrollt.
Egal – eine zweite Mine soll es laut Karte bei der Siedlung Bateario Vitas de Turbon geben. Aus 4x4 Sicht lohnt sich der Weg nicht – der potentielle Weg ist mit Schranke und Schild eindeutig gesperrt, das Bachbett mit einem normalen Geländewagen nicht befahrbar (und das ist sicher auch nicht gewünscht …). Dafür kann man hier original abgefülltes Mineralwasser schlubbern.
Bei wärmeren Nächten hätten wir die Gegend um Isabena sicher noch für weitere Offroadtouren genutzt. Verbotsschilder sind hier noch selten und die Landkarte bietet viele Alternativen. Es macht Spaß die Umgebung auf eigene Faust zu erkunden, wer es sich ganz einfach machen will, kann zusätzlich unter MDmot auch vorgefertigte Touren mit GPS – Koordinaten erwerben. Hier ist aus Offroadsicht die Welt noch in Ordnung, damit es so bleibt ist aber angemessenes Verhalten gefragt!
Auf zum Meer – es ist schon früher Nachmittag und wir wollen noch das große Wasser sehen. Die Straßen sind bis auf einige Ortdurchfahrten perfekt ausgebaut und flüssig zu fahren. Hinter Tortosa fängt uns eine zweite Polizeikontrolle weg – wahrscheinlich waren wir zu langsam oder zu dreckig. Wie schon beim Alkoholtest zu Beginn des Urlaubs in Frankreich gibt es nichts zu bemängeln. In Benicarlo finden wir den Alegria del Mar als eher kleinen Zeltplatz fast direkt am Meer. Zu gucken gibt es auch was, denn der größte Teil des Platzes ist fest in der Hand von ältlichen deutschen und englischen Menschen des Typus Dauercamper.
Am nächsten Morgen fahren wir zu Nissan nach Vinaros. Auch deren Diagnose geht Richtung Steuerkette / Ventile und könnte mit etwas Glück in drei Tagen repariert sein. Als Alternative legen uns die Spanier (soweit mangels unserer nicht vorhandenen spanische Kenntnisse und deren fehlende deutsch/ englisch Kenntnisse möglich war) eine vorsichtige Fahrt nach Hause ans Herz. Wir nehmen vorerst die zweite Variante (Wahl?). Vinaros selbst erweist sich mit Hafen und Stadtzentrum besser als die Landstraße erwarten lässt. Den Nachmittag „vertrödeln“ wir am Meer und nach allem für und wider ändern wir unsere Meinung: Sollen sich doch die Spanier an Geländewagen aus spanischer Produktion ruhig versuchen. Auf dem Rückweg per Pedes zum Zeltplatz entdecken wir noch so manch interessante Ecke.
Wir genießen das Strandleben und easy going. Mit dem Händler hatten wir vereinbart, dass er uns bei Problemen anruft. Da das Handy hierfür zumindest still blieb, tappeln wir nach drei Tagen wieder nach Vinaros. Sch…!!! Nissan Spanien kann frühestens und auch nur mit einem großen "Vielleicht" in sieben Tagen eine Steuerkette liefern, das Warten war also umsonst. Also doch Variante 2, wir lassen alles wieder zusammenbauen und klappern von dannen. Die Hiobsbotschaft, dass allein die Teile 1200 Euronen kosten sollen, ist auch nicht wirklich ein Grund zu Freude. Aber egal – wir haben Urlaub und irgendwie wird es schon weiter gehen. Es klappert nur im Leerlauf und bei über 3000 U/min, die hohen Drehzahlen können wir vermeiden und ansonsten brauchen wir halt ein wenig Glück (ja – der Terranomotor ist kein Freiläufer …..).
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