Home | Reisen | Zweispurig | Lieb-Links |
Slowenien/ Kroatien Herbst 2004 - Auf der Suche nach dem Petz |
||
Teil 2
|
Mittwoch, 06.10.2004 - Kroatien ruft Unser nächstes
Ziel ist die Insel Krk. Natürlich wählen wir den direkten Weg
- weit weg von den Hauptstraßen. Nach unserer neuen Landkarte suchen
wir uns einen Weg querwaldein auf Schotter gen Süden. Wir nutzen
viele Wege für weitere Abstecher - und müssen feststellen, dass
nicht jede Bergspitze befahrbar ist. "Jeep 500 m, dann Zippi Zappi
(= Laufen)" erklären uns gestenreich die freundlichen Bergbewohner
und zeigen uns den richtigen Weg. In Deutschland nur mit dem Mountainbike
auf so einem Weg - wir wären mindestens viergeteilt worden. Auf der Staatstrasse 32 geht es Richtung Delnice und auf der 502 Richtung Kraljevica. Tankstellen sind hier dünn gesät und wir kullern gemütlich durchs Land. Eine Polizeikontrolle prüft nur unsere Fahrzeugpapiere und den Führerschein, unseren Grenzübertritt nach Kroatien hat wohl noch niemand verraten ;o) In Kraljevica gibt es Geld am Automaten und Sprit an der Tanke. Über die mautpflichtige Brücke (15 Kuna) und rumplige Strassen fahren wir zu unseren Zeltplatz in Punat auf die Insel Krk. Den spaßigen Tag lassen wir bei einer guten Karaffe Wein und einer riesigen Pizza beim Italiener der Stadt ausklingen. |
||
Donnerstag, 07.10.2004 - Badetag auf Krk Die Sonne lacht,
mit 25°C ist es angenehm warm und auch das glasklare Wasser der Adria
lädt mit etwa 20°C zum Baden ein. Für kroatische Verhältnisse
hat man hier sogar optimale Strände - hier geht es auf Kieseln direkt
ins Wasser und man muss nicht nur auf Felsvorsprüngen oder Betonterassen
sitzen. Wir lassen Seele und Beine baumeln, suchen unsere obligatorische
Schlange und überanstrengen uns auch am Abend beim Besuch in der
Altstadt von Krk nicht. |
||
Freitag, 08.10.2004 - Inselrundfahrt Krk Sommer, Sonne, Sonnebrand
- oder Inselrundfahrt? Wir sind ja nicht zum Vergnügen hier, also
drehen wir eine Runde über die Insel ;o). Die am Vortag gekaufte
Autokarte (1: 75 000) von Krk wies erstaunlich wenig Wege auf - und sie
soll Recht behalten. Zuerst geht es nach St Baska. Doch alle Versuche
bis an den Zipfel der Insel zu kommen oder auf die andere Seite zu gelangen
schlagen fehl. Die wenigen Wege enden meist einfach im Nichts, an einem
Tor oder gehen in Maultierpfade über. "Vorwärts immer,
rückwärts nimmer" funktioniert heute überhaupt nicht.
Also geht's zurück nach Punat. Oberhalb der "Ortsumgehung"
führt ein Wanderweg gen Norden. Auf dem Leidensweg Christi schleichen
wir im kleinsten Gang den Berg hinauf. Ein paar Deutsche Wanderer begrüßen
uns freundlich und haben mit ihren Hinweis "Weiter oben wird es schlechter"
recht. Nach ein paar hundert Metern ist Schluss. Hier braucht man entweder
eine Machete oder eine Suzuki mit 2 Rädern. Also mal wieder eine
mehr oder weniger elegante Wendung und zurück. Auf schnödem
Asphalt geht es nach Baska. Das Bild wandelt sich vom kargen Fels mit
endlosen Steinmauern zu einer angenehm grünen Landschaft, aber auch
mit ausreichend Steinen. Oberhalb des Ortes hat man von einem kleinen
Friedhof einen wunderbaren Blick auf den Ort. Mit Interesse studieren
wir die Inschriften und Fotos auf den Gräbern. Sie zeugen vom arbeitsreichen
kargen Leben der Menschen, aber auch von Stolz und Liebe. Auf der Karte
sind zwei Ruinen ganz im Südosten der Insel eingezeichnet - aber
wir finden keine Chance per Auto dorthin zu kommen. |
||
Samstag, 09.10.2004 - Fahrtag Bedeckter Himmel
- gut das wir heute keinen Strandtag machen wollen. Über die imposante
Brücke verlassen wir Krk und fahren auf der Küstenstraße
bis Senj. Nach einem ausgiebigen Mahl mit Meerblick winden wir uns auf
der "23" den Berg hinauf bis Vratnik. Am Passscheitel biegt
auf der meerzugewandten Seite ein Waldweg gen Süden ab. Auf der gut
ausgebauten Schotterstraße schlängeln wir uns durch den Wald,
kommen zu entlegenen Dörfern und in hochalpin wirkende Wiesenlandschaften.
Mangels vernünftiger Karte oder brauchbarer Wegweiser lassen wir
uns parallel zum Meer treiben. Mitten im Nichts auf einer Schotterpiste
kommt uns ein gar nicht alter Mercedes (nein, kein "M" oder
"G") entgegen. Der ältere Herr freut sich, und noch mehr
als er uns als Deutsche erkennt. Er versichert uns glaubhaft, dass er
den König der Landstrasse fährt und der deutsche Wagen bestens
für diese Wege geeignet ist. |
||
Sonntag, 10.10.2004 - Wanderung in den Schluchten des Nationalparks Parklenica Der Nationalpark Parklenica ist mit seinen zwei tiefen Schluchten und dem bis über 1700 m hohen Küstengebirge ein Eldorado für Kletterer und Naturfreunde. Die Kletterer sehen wir am nächsten Morgen bei unserer Wanderung in die Velika Paklenica in Massen. Überall klirren die Haken und Eisen, was mag hier wohl in der Hauptsaison los sein? Wir wollen auf die konventionelle Art per Pedes die große und kleine Schlucht erlaufen. Von Anfangs mehr als perfekt ausgebauten Wegen geht es von der Velika Parklenica bald rechts ab in engen Kehren nach oben. Auf dem Hochplateau gelangen war zu einem einsamen Gehöft und machen Brotzeit. Faszinierend ist hier auch wieder die "unübersichtliche Landschaft", dank vieler Büsche und kleiner Felsen kann man nicht weit schauen. Laut Reiseführer führt der anspruchsvollere Teil der Wanderung durch die Mala Paklenica ("nur bei trockenem Wetter empfohlen"). Vom Hochplateau geht's es anfangs relativ einfach nach unten in die kleine Schlucht und weiter durchs Bachbett. Nach der Begegnung mit der obligatorischen Schlange werden die Steine immer größer und easy ist nicht mehr der richtige Ausdruck. Der einsetzende Regen macht die Felsen schön schmierig und auf dem Hosenboden rutschend "kämpfen" wir uns Richtung Küste. Zum Glück sind wir nach unten unterwegs - bei Regen hoch macht es sicher wenig Spaß, und bei richtig Wasser im Bach hat man kaum eine Chance. Gut durchnässt genießen wir am Abend die Infrastruktur des Zeltplatzes und lassen den Tag bei ein, zwei "Karlovacko" ausklingen. Der Regen hört auch Nachts nicht auf, drum quartiert sich auch der "kleine Petz" des Zeltplatzes in unserem "Vorzelt" ein. Zum Beinchen heben verschwindet er vorbildlich von unserer Reisetasche, kehrt aber danach ins trockene Zelt zurück. Erst als er nichts vom Frühstück abbekommt (er ist dick genug...) zieht er zum nächsten Camper weiter. |
||
Teil 2
|