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Im Land des Kuckucks - Rumänien Mai 2006
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Rumänien 2: Das Apusenigebirge

Tag 3 (81 km): Wie in den kommenden Tagen üblich stehen wir gegen 7:00 Uhr auf, genießen beim Frühstück die ersten Sonnenstrahlen und sind gegen 9:00 Uhr abfahrbereit. Quer über die Wiesen geht es erst auf steilen Wiesen nach oben und dann in den Gurten hängend wieder nach unten. Wir befinden uns im Apusenigebirge, welches sich durch sanfte, beweidete Hügelketten aber auch schroffe Felsen auszeichnet. Die ersten Dolinen zeigen, dass diese Karstlandschaft ein geologisch interessantes Gebiet ist. Die Dolinen (= trichterförmige Senken ohne sichtbarem Abfluss), Höhlen und andere Karsterscheinungen entstehen, wenn Wasser den Kalkstein zerfrisst. Immer in der Nähe der Zivilisation bewegen wir uns auf Wegen, auf denen meist nur Panjewagen fahren. Die Höfe und Mühlen am Wegesrand bieten willkommene Fotomotive.

Erster Zielpunkt des Tages sind verlassene Bergwerke oberhalb von Beius. Zu Fuß oder teilweise mit dem Auto kann man die Gänge erkunden, allerdings ist die Abnahme durch die deutsche Bergsicherung nicht gewährleistet….

Nach diesem leider etwas kurzen Aufenthalt geht es onroad erst über Beius aus den Bergen hinaus und dann wieder nördlich zurück in Richtung Padisplateau. Zwischendurch können wir unsere Vorräte mit frischem Brot, Obst und gutem Ursus - Bier wieder auffüllen. In fast jedem noch so kleinen Ort gibt es mindestens ein Magazin Mixt, die im Stile eines klassischen Tante Emmaladens alles Lebensnotwendige und noch viel mehr anbieten.

Die Anfahrt über einen schmalen Bergweg zur Mittagsstelle hinter Pietroasa erweist sich auf den letzten Metern als ziemlich rutschig, so dass das erste Mal der Bergegurt zum Einsatz kommt. Glücklicherweise setzt der Regenschauer erst ein, als wir oben sind und uns schon gestärkt haben. Eine Blick in die noch unbewohnte spartanische Schäferhütte riskieren wir trotzdem.

Gegen 15:30 treffen wir an unserem Übernachtungsplatz in rund 1200 m Höhe in der Nähe der Cabana Padis ein. Der Regen hat aufgehört und ein Teil der Mannschaft macht sich per Pedes durch den Wald und einige Altschneefelder auf den Weg zur Eishöhle „Focul Viu“ (= „Flammenhöhle“). Dank dem Equipment von Robby können wir uns in die Höhle „abseilen“ und live die Schönheit des gefrorenen Wassers genießen. Der Blick in das Innere des Eises ist faszinierend.

Nach dem Ausflug sind wir ausreichend hungrig und vernichten vor allem die aufgetauten Grillvorräte unsere belgischen Mitfahrer. Leider hat schon auf dem Weg zur Eishöhle unsere Sony - Digitalkamera aufgegeben, so dass wir zu Plan B (kleine klassische Ersatzkamera) greifen müssen und ab hier die Bildqualität sinkt.

Tag 4 (191 km): Am nächsten Morgen könnten wir Eis vom Zelt kratzen und haben damit auch die Winterzeltprobe bestanden. Schon wenige Kilometer nach der Abfahrt können wir beim Passieren von Schneefeldern ausgiebig die Möglichkeiten der Ausrüstung in Form von Schaufel und Bergegurt testen, aber auch wunderschöne Krokusfelder bewundern. Wieder einmal bewahrheitet sich, dass unser „Viagra“ viel zu wenig Bodenfreiheit hat, vor allem wenn die schwereren Geschosse schon „richtige“ Spuren gemacht haben. Dafür sind wir aber immer gut raus zuziehen und nicht die Einzigen die hängen bleiben….
Beim Weg zu Tale kommt uns eine Horde ungarischer PKW – Fahrer entgegen. Wir sind erstaunt, wie weit sie mit der einfachen Ausrüstung gekommen sind, müssen ihnen aber miteilen, dass sie für den nächsten Abschnitt wohl doch noch auf ein wenig Tauwetter warten müssen.

In Rachitele sucht Heini seinen alten Professor und wir gönnen uns in der Zeit einen leckeren Kaffee in der örtlichen Bar. Hier sehen wir die anstrengende Arbeit auf den Handtuchfeldern, aber auch das die Einheimischen ihr Hauptarbeitsmittel - das Pferd - nicht immer pfleglich behandeln. Als Strassenetappe geht es über Huedin zum Mittagsplatz am Fluß in Moara de Padure. An einem Brunnen ergänzen wir unsere Wasservorräte. Auf einer schönen Strecke geht es im Gelände durch den Wald, durch Ebenen und an Erdferkelsuhlen vorbei.

Als touristischen Höhepunkt des Tages spazieren wir zum Eingang der Cheile Tunii. Für eine richtige Tour in die Klamm bleibt leider zu wenig Zeit.

Diese Nacht übernachten wir bei Melinda und Bela in Mihai Viteazu bei Turda. Eine Dusche „mit Wasser aus Wand“ ist nicht abzulehnen Zum Abendessen werden wir köstlich mit Suppe und Gegrilltem versorgt und für uns wird zum Schlafen extra das Wohnzimmer leer geräumt. Da für die Getränke jeder selber sorgen muss, gibt es auch keine Exzesse bis in den frühen Morgen, trotzdem wird es mit kurz vor Mitternacht später als üblich.
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