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Berge, Kurven, alte Steine - Griechenland September 2005
Griechenland
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7
Teil 2 - Orte der Griechischen Antike
Unser erstes Ziel heißt Olympia. Auf meist kleineren Straßen und durch einige Olivenhaine suchen wir unseren Weg Richtung Süden. Hier finden wir auch die Geburtsstätte der Korinthen – im Freien luftgetrocknet werden aus Trauben die vielgerühmten Köstlichkeiten.
Vor dem Eintreffen mehrerer Reisebusse nutzen wir die Gelegenheit die Außenanlagen von Olympia in Ruhe zu besichtigen. Als eine optimale Trainings- und Wettkampfstätte angelegt, kann man sich noch heute den Trubel auf dem Gelände vorstellen. Allerdings ist es kaum zu glauben, dass in dem Stadium rund 40 Tausend Menschen Platz gehabt haben sollen. Gute Beschreibungen - auch in Deutsch - lassen die belebte Sportstätte vor dem geistigen Auge entstehen. Die Kür, den Besuch im archäologischen Museum, lassen wir zugunsten eines ausgiebigen Mahls in der „Innenstadt“ entfallen.
Dann geht es weiter gen Mykene. Einige Kilometer vor unserem Tagesziel finden wir eine Abkürzung über teils ausgewaschene Feldwege durch das Hügelland. Für die Übernachtung wählen wir den Campingplatz am Eingang des Ortes – mit einem Bummel durch das überschaubare Städtchen endet der erste richtige Tag in Griechenland.
Die Ausgrabungen von Heinrich Schliemann hatten 1876 Mykene aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Wahre Goldschätze barg Schliemann aus den Grabstätten unbekannterer Fürsten, die heute zum größten Teil im Archäologischen Nationalmuseum in Athen zu bewundern sind. Unsere Besichtigung am verhältnismässig frühen Morgen ist eine gute Idee – noch sind relativ wenige Mittouristen unterwegs. Drei Dinge sollte man sich bei der Besichtigung nicht entgehen lassen: Rechts neben dem Eingangsweg mit Blick ins offene Tal befinden sich zwei „riesige“ ausgemauerte, wie Bienenkörbe wirkende, Grabkuppeln. Ein weiteres Highlight ist das nicht zu übersehende Löwentor. Wenn man dann noch eine Taschenlampe im Gepäck hat, kann man auch die dritte Attraktion erkunden: Im hinteren Ende des Geländes befindet sich die ehemalige Zisterne. Auf den alten in den Fels gehauenen Steinstufen kann man, wenn kein Wasser drin ist, die ehemalige Wasserversorgung der Anlage bis zum Grund erkunden.
Anfangs durch Olivenhaine fahren wir weiter in Richtung Korinth. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist zweifellos der 1893 fertiggestellte Kanal von Korinth. Ein Parkplatz und ein paar Imbissbuden verraten seinen Standort. Seine fast senkrechten Felswände und die spielzeughafte Durchfahrt von Schiffen sind beeindruckend.

Unser erstes Ziel auf dem griechischen Festland ist das relativ unbekannte Heiligtum der Hera Akraia bei Perachora und ein Leuchtturm. Auf einer malerischen Felszunge gelegen hat man einen fantastischen Blick auf das Meer und bis in den Kanal von Korinth. Dank der versteckten Lage ist man hier auch vorm Urlaubertrubel verschont.

Laut Landkarte soll sich einige Kilometer weiter in Kato Alepochon ein Campingplatz direkt am Meer befinden. So lassen wir die Hinweisschilder auf einen näheren Platz (siehe unten) links liegen. Unsere Suche bleibt leider erfolglos – genauso wie unser Versuch, durch Weiterfahrt an der Küste entlang in Richtung Osten ein passendes Fleckchen zu finden. Was hilft es, wir fahren zurück nach Agh. Sotiva und nächtigen dort auf einem sehr geräumigen Zeltplatz mit Strand. Die Werbung für den Platz war überall am Straßenrand zu finden, und das ist bei der versteckten Lage und fehlenden Karteneintragung auch nötig. Eine Empfehlung ist der Campingplatz mit seiner neuen Einrichtung aber wert.

Als nächstes Ziel, nach ein paar kleinen Abstechern ins Gelände und den Kontakt mit Unterwäsche in ihrer Urform (= Baumwollfelder), haben wir uns die spätbyzantinische Klosteranlage von Osios Loukas ausgesucht. Wo einst der Eremit Loukas wohnte, baute man nach seinem Tod 941 eine erste Kapelle. Das zunehmende Geschäft mit den Pilgern führte zum Bau des Klosters, und heute können sich auch die Menschen aus der Neuzeit an dem Bauwerk erfreuen. Kurz vor der Mittagspause konnten wir noch einen Blick in das Innere der Gebäude erhaschen und auch Mönche bei der Gartenarbeit beobachten.

Am späteren Nachmittag treffen wir in Delphi ein. Am Südhang des Parnass – Gebirges gelegen gilt Delphi mit Recht als eine der landschaftlich reizvollsten antiken Stätten. Hier besteht eine perfekte Symbiose zwischen der Bergwelt und einer antiken Stätte. Das bekannte Orakel des Apollon galt insbesondere in der Zeit vom 8. bis 4. Jahrhundert vor Christi als Mittelpunkt der Welt der Griechen. Durch doppeldeutige, und damit meist zutreffende Antworten, wurde das Orakel bekannt. Die Vielzahl von Durchreisenden brachten immer wieder neue Informationen und machten den Ort zum Zentrum eines dichten Informationsnetzes (www gab‘s ja noch nicht...). Im 19. Jahrhundert wurde die antike Stätte von französischen Archäologen wiederentdeckt und mit teils rustikalen Methoden (inklusive Feldbahngleisen) ausgegraben. Angeblich sind dadurch mehr Schäden als in den Jahrhunderten davor entstanden, aber dem Erlebnis des weniger kundigen Besuchers tut das keinen Abbruch.

Unterhalb der Felsen besichtigen wir die Überreste verschiedener Schatzhäuser, den Apollontempel, das Amphitheater und das Stadion. Hier prägt sich auch der Spruch für den restlichen Urlaub in der Antike: „Um....... zu sehen, besichtigen Sie bitte das Museum von Delphi“. Sprich: Alles was kein nackter Stein ist, findet man nicht draußen, sondern im Museum.

Etwa 2 km unterhalb des Ortes übernachten wir auf dem Campingplatz Apollo, was uns nicht davon abhält für ein Abendessen nochmals nach Delphi zu laufen. Die Nacht verbringen wir mit Untermalung durch das Gebell der Hirtenhunde am Berg oberhalb der Straße.

Nach einem lustigen Tankaufenthalt (Tankwart: „Ich bin der Bruder aus Amerika und nur für dieses Wochenende hier um auszuhelfen....“) und der Besichtigung des Athena Heiligtums in Delphi geht es auf einer „Gravelroad“ durch den Parnapass – Nationalpark in Richtung Westküste. Interessant sind die kleinen Testgelände verschiedener 4x4 Hersteller direkt an der Straße – dabei gibt es doch im Hinterland richtige Strecken.
Auf den nächsten Kilometern, die sich im nachhinein Mangels feinerer Landkarte als sehr schöner Umweg entpuppen, sehen wir Eichhörnchen, Schildkröten (nach dem Atemgeräusch Darth Wader) Eisenerzminen und einen staubigen Wegbelag wie Schnee. Auf Asphalt geht es über Karpenisi und teils kleiner Sträßchen am Tartarnas Stausee vorbei zum Campingplatz Staris Beach in Katafowka. Die Vielzahl von kleinen Straßen und Feldwegen muss leider ungenutzt bleiben.

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