Unser Wunschziel
Georgien wird dieses Jahr leider wieder nichts, also haben wir uns zum
Saisonstart für eine deutlich nähere, gefühlt aber nicht
viel billigere Alternative entschieden. Mit Endurofuntours
durch Mecklenburg zu kurven, stand schon mehrfach auf dem Plan. Anfang
April trudelten wir Freitagabend zu dritt in dem Hotel bei Boizenburg
ein. Beim Abendessen saßen wir mit einem Teil der Truppe und Detlev,
unserem Guide zusammen und haben ein wenig Benzin geredet.
Richtig los ging es mit unser Nichtjungspundtruppe am Samstag
nach dem Frühstück. Insgesamt waren wir zu Neunt und reihten
uns meist im Entenmarsch ein. Unsere Tour führte uns über
Feld-, Wald- und Wiesenwege und schmale Pfade in Richtung Hagenow. Erstaunlich,
hier gibt es immer noch die unbefestigten Ortsverbindungswege mit offiziellem
Ortsausgangsschild und freundlich schauende und winkende Einheimische.
Kleinere Spielereien durch Bäche und auf Singletrails, Eisenbahngleise
(längs und quer) oder in Crossgruben boten Abwechslungen
und ab und zu lag auch mal ein Baum quer im Weg. Meist gab es eine Umfahrung
oder man konnte einfach nur den Anderen beim Spielen zusehen. Die Gegend
war abwechslungsreicher als erwartet, es gab nicht nur die erwarteten
typischen flachen norddeutschen Sandwege. Der April machten seinem Namen
alle Ehre und hielt von Hagelschauer bis Sonnenschein alles für
uns bereit. Gestaubt hat es definitiv nicht, eher gespritzt und muckelig
warm ist anders. Mittags gehört eine Bockwurst/ Knacker an der
Tanke zu einer guten Endurorunde einfach dazu, das hat geklappt. Samstagabend
wurde der Tag beim gemeinsamen Menü und Getränk noch ausgewertet,
mit frischer Kraft folgte der Sonntag mit einer etwa gleichlangen Tour
(Gesamtlänge beider Tage rund 330 km) zum Tanken nach Zarrentin.
Herr Stöffen und icke hatten es uns am Ende der Truppe bequem gemacht.
Das passte uns sehr gut und wir konnte auch immer mal wieder im Sinne
des Endurogedankens ein wenig unterstützen. Wer hätte gedacht
das eine Knipex mal das Universalwerkzeug des Wochenendes werden würde.
Echte Verluste gab es nicht, mal abgesehen von dem einen oder anderen
Problemchen wie losen Schraube, defekter Kettenführung, verlorenem
Nummernschild, Benzinmangel und einer schwächelnden Kawa
Batterie. Der obligatorische Plattfuß hatte glücklicherweise
frei, dafür waren wir aber auch nicht ausgerüstet. Alles in
allem war eine spaßige Endurotour mit routiniertem Guide, passender
Truppe und komfortablem Ambiente.
Da meine gute alte DRZ 400 im Moment auf die Operation am offenen Herzen
wartet, durfte ich die Möglichkeit einer Leihenduro
in Form einer KLX 250 genießen. Bei ungefähr dem gleichen
Gewicht ist die 250er mit rund 20 PS nicht wirklich übermotorisiert
aber für fast alle Aktivitäten des Endurowanderns ausreichend
gerüstet. Sparsam ist die Kleine, aber mit Einspritzung und ohne
Benzinhahn weniger als mobile Ersatztanke zu nutzen. Wenns mal
wirklich in tiefen Sand oder Schlamm geht oder die Auffahrt steiler
wird, dann muss man allerdings den Splint rein machen und
trotzdem der Realität des möglichen Scheiterns ins Auge schauen.
So lange ich kein besserer Fahrer bin, tue ich mich mit etwas mehr Leistung
leichter. Wenn der Kilometerstand stimmt hat die Kleine bald 19 Tausend
(Gelände-)kilometer drauf und war dafür in akzeptablem Zustand.
Dreckig gemacht, nass geworden, gegessen und getrunken und dummes Zeug
erzählt ein schönes Wochenende!